Informationen für Kostenträger

Individuell angepasst

Lebensweltorientierter Fokus

Evidenzbasiert

Autismus ist eine lebenslang bestehende, neurobiologisch bedingte Besonderheit, die die Kommunikations- und Sprachentwicklung, die soziale Interaktion und andere neuropsychologische Funktionen individuell unterschiedlich beeinträchtigt; allerdings können z.B. Sprache, Interaktion, Alltagskompetenzen und damit Autonomie und Lebensqualität von Menschen mit Autismus mit den richtigen Mitteln wirksam gefördert werden.

Alle wissenschaftlich belegt potentiell wirksamen („evidenzbasierten“) Einzel- und Gruppeninterventionsformen bei Autismus stützen sich auf lernpsychologisch-/ verhaltenstherapeutische Prinzipien.

Das therapeutische Angebot richtet sich im Zuständigkeitsbereich der Jugendhilfe an Kinder- und Jugendliche (2-14 Jahre) mit einer diagnostizierten Autismus-Spektrum-Störung und hat den Fokus auf Spracherwerb, Selbstständigkeit, Alltagskompetenzen, sozial- und emotionale Kompetenzen und schulisch relevante Fähigkeiten. Die Praxis Spektrumsnah bietet hier individuell angepasste Einzelfalllösungen für die Kinder/Jugendlichen und deren Familien. Bei allen Interventionen gilt, dass die Autismus-Spektrum-Störung an sich ein dauerhaftes Merkmal ist und therapeutisch nur einzelne, konkrete für die jeweilige Person und ihre Lebenssituation herausfordernden Verhaltensweisen angegangen werden können. Fundierte Autismustherapie kennt daher keine „Endlosbetreuung“ und kein „Heilungsversprechen“, sondern definiert individuelle Ziele, die vor Interventionsbeginn niedergelegt werden.

Ziel der gemeinsamen Zusammenarbeit ist es, Autist*innen zu einem selbstbestimmten und eigenständigen Leben zu befähigen. Wir helfen dem System Familie, einander verstehen zu lernen und die  neurodivergenten/ neurotypischen Bedürfnisse der jeweils anderen Familienmitglieder erkennen, verstehen und berücksichtigen zu lernen. Die Eltern und Geschwisterkinder werden eng in den Therapieprozess mit einbezogen und zum Thema Autismus-Spektrum geschult.

Die Arbeitsweisen und Methoden  orientieren sich an sämtlichen autismusspezifischen Varianten des lernpsychologisch- verhaltenstherapeutischen Repertoires.  Umfassend gehören hierzu die Psychoedukation, Beratung und Aufklärung von Angehörigen, Aufbau spezifischer Verhaltensfähigkeiten, Entwicklung von Schlüsselkompetenzen, Verhaltenstherapeutische Sprachanbahnung, Entwicklung von Schlüsselkompetenzen, Sprachergänzungs- und Ersatztechniken (TEACCH, PECS), Training exekutiver Funktionen und Entwicklung von Alternativen zu herausfordernden Verhaltensweisen.

Es handelt sich hierbei um ein konsequent evidenzbasiertes Vorgehen gemäß  AWMF-Leitlinien.